entstandenen Seen; davon die aus verschiedenen Öffnungen und
Spalten des Bodens aufsteigenden Schwefeldünste; davon end-
lich die häufigen Erdbeben und Ausbrüche der Vulkane.
Da die Halbinsel selbst nur schmal begrenzt ist und zudem
in ihrer Mitte von dem Apennin durchzogen wird, der seine
Zweige fast überall nach dem Meere aussendet; so können die
Flüsse nur einen kurzen Lauf haben. Die meisten sind nur Gieß-
bäche oder Küstenflüsse und einige versiegen sogar während des
Sommers. Nur in Oberitalien, wo die Berge sich öffnen und
vom südlichen Abhange derselben die Gewässer in die Ebene zu-
sammenströmen, bildet sich ein großer schiffbarer Fluß, der Po
(Padus). Dieser ist der König der italischen Ströme. Er
kommt majestätisch von der Höhe des monle Viso aus den kot-
tischen Alpen hervor, durchzieht von Westen nach Osten ganz
Oberitalien; und nachdem er sich auf seiner Bahn durch die
große Thalebene mit vielen Flüssen und Bächen, die sich an bei-
den Seiten mit ihm verbinden, verstärkt hat, stürzt er sich end-
lich durch sieben Mündungen in das adriatische Meer.
Unter den Ländern Europas ist Italien bei weitem das
schönste. Die Natur selbst hat es wie zu einem europäischen
Lustgarten ausgeschmückt; denn über kein anderes Land hat sie
ihre Reize in solcher Fülle und Mannigfaltigkeit ausgegossen.
In den südlicher gelegenen Theilen insbesondere herrscht fast ein
immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich
über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Ta-
gen die Mittagsgluth. Die edelsten Südfrüchte, die bei uns sel-
ten und nur unter der zartesten Pflege in Treibhäusern durch
den Wechsel der Jahreszeiten gebracht werden können, gedeihen
dort fast ohne Wartung und Pflege in üppiger Fülle. Zwei-,
ja dreimal im Jahre trägt dort der Acker, und fünfmal verjün-
gen sich die Wiesen. Wegen solcher Fülle des Liebreizes und
des Segens war die apenninische Halbinsel von je her nicht nur
der Stolz ihrer Bewohner, sondern auch das Land der Sehn-
sucht für den Fremden. Darum ist sie auch zu jeder Zeit in
Sagen und Liedern vielfach gefeiert worden. Nach der Dichtung
der Alten hat sie der Gott Saturn selbst zu seiner Herrschaft
auserkoren, und hievon soll das gesegnete Land seinen Namen
„Saturnia" erhalten haben.
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Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Oberitalien Europas Italien
I
42
des Knigs. Beide hatten einst sehr bengstigende Trume. Joseph legte sie ihnen aus, und seine Auslegung traf ein. Der Bcker wurde gehenkt, der Mundschenk aber begnadigt.
Bald nachher hatte Pharao selbst, der König von Aegypten, zwei Trume in einer Nacht. Es hatte ihm getrumt von sieben fetten Khen, die von sieben mageren verschlungen, und von sieben vollen Nehren, die von sieben brandigen verzehrt wrden. Der König hielt sich eine Menge Wahrsager und Traumdeuter; jedoch diese Trume konnte ihm Keiner erklären. Da erinnerte sich der Mundschenk des gefangenen Joseph und rhmte ihn dem Könige an. Pharao lie ihn sogleich aus dem Gefngnisse nach Hofe holen und legte ihm seine beun ruhigenden Trume vor. Joseph deutete die sieben fetten Khe und die sieben vollen Aehren durch sieben fruchtbare Jahre; die sieben mageren Khe und brandigen Aehren aber durch sieben unfruchtbare Jahre, welche die erfteren verzehren wrden. Zugleich fgte er den Rath hinzu, man mchte in den sieben fruchtbaren Jahren hinlngliches Korn aufbewahren, damit in den sieben unfruchtbaren kein Mangel entstnde.
Die Auslegung sowohl, als der Rath gefielen dem Pharao ganz vorzglich. Den Joseph bestimmte er fr das Geschft, Korn anzukaufen und sprach: Siehe, ich setze dich der ganz Aegypten, deinem Befehle sollen alle meine Unterthanen ge-horchen." Und er steckte ihm goldene Ringe an die Finger, hing ihm eine goldene Kette um den Hals, lie ihn in seinem zweiten Staatswagen ffentlich umherfahren und vor ihm her ausrufen: Dieser ist der Landesvater!"
Was Joseph vorhergesagt hatte, ging auch in Erfllung. Nach den sieben fruchtbaren Jahren trat der groe Kornmangel ein. Auch im Lande Kanaan war eine groe Theueruug. Da zogen Jakob's Shne nach Aegypten, dort Getreide zu kaufen. Nur Benjamin, der jngste, blieb beim Vater. Sie kamen glcklich in Aegypten und bei Joseph an, kannten ihn aber nicht
i
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Benjamin Joseph
46
1
sie weiter auseinander und verflachen sich allmlig in eine vllige Ebene, in welcher sich der Nil in zwei Hauptarme theilt. Am Aueflusse des weltlichen Armes lag Canpus, das heutige Raschid ober Rosette, am Ausflusse des stlichen Pelusrum, das heutige Damiette. Beide Städte liegen ungefhr 50 Stunden auseinander. Das Land zwischen diesen beiden Nilarmen bildet ein groes Dreieck, welches wegen seiner Aehnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta, zz, selbst Delta genannt wurde.
Der Nil ist der grte Wohlthter dieses Landes. In dem engen, rechts und links von den Wsten und Bergen einge-schlossenen Thale ernhrt er an seinen beiden Ufern eine groe Bevlkerung ganz allein und ernhrt sie reichlich. Der Regen ist in Aegypten eine Seltenheit, und ohne die segenvollen Flmhen des Nil wrde auch hier alles eine de Wste sein.
In der Zeit, wo alle anderen Flsse das meiste Wasser haben, von Dezember bis April, fliet er mit einer migen Wassermenge ruhig und langsam in seinem Bette daher. So-bald ober im April in der heien Zone, in welcher die Nilquellen sind, die Regenzeit beginnt, fngt er an zu steigen und steigt immer hher und hher. Im August tritt er endlich aus seinen Ufern und berschwemmt die ganze Tyalflche sammt dem Delta. Bis zum Oklvber gleicht dann Aegypten einem groen See, aus welchem die Städte wie Inseln hervorragen, und auf welchem die Menschen zu Tausenden in Schiffen und Booten vergngt umherschwimmen. Freude und Glckseligkeit herrscht dann im Lande umher; nie werden den Gttern so viele und so kostbare Opfer gebracht. Denn wo er gestanden hat, lt er einen fetten Schlamm zurck, und der Same, welcher in den so bewsserten und gedngten Boden ausgestreuet wird, lohnt hier reichhaltiger, als in anderen Lndern bei dem sorg-samsten Ackerbau. Im Dezember steht das Getreide schon hoch, und der Flachs blhet; im Januar schlgt der Weinstock aus, im Februar blhen die Orangen, im Mrz beginnet und im
i
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Aie Phnizier.
'24, Beschreibung des Landes.
Neben den Juden, an der bergigen Kste des Mittelmeeres, wohnten die Phnizier. In der Bibel werden sie gewhn-lich Kanaaniten genannt. Ihr ganzes Lndchen war kaum dreiig Meilen lang und hchstens fnf Meilen breit. Von dem brigen Asien war es durch das hohe Gebirge des Liba-non und Antilibanon geschieden, welches dasselbe in der Form eines Halbkreises umgibt. Das Gebirge bat seinen Namen, der wei bedeutet, von dem Schnee, mit welchem die hchsten Gipfel desselben immerwhrend bedeckt sind. Das Innere des Landes war grtentheils felsig und unfruchtbar; weder Acker-bau noch Viehzucht konnte die Bewohner ernhren. Um fo reicher aber war das benachbarte Meer an Fischen aller Art. Dies fhrte die frheren Bewohner erst zur Fischerei, dann zum Schiffbau und fo stufenmig von der Seeruberei bis zum blhendsten Handel.
D?t schon sind arme unfruchtbare Lnder, wie Holland, einzelne Städte sogar, wie Genua und Venedig, durch den Handel groß und mchtig geworden. Weil wir nun gerade bei dem ltesten handeltreibenden und seefahrenden Volke stehen, so wollen mir hier das Wesentlichste von der Schifffahrt und dem Handel berhaupt und von den segenreichen Folgen derselben vorausschicken.
25. Aeltester Handel. Mnzen.
Der erste Handel konnte nur darin bestehen, da man Waaren gegen Waaren vertauschte. Dem Einen mangelte bald dieses, bald jenes, was der Andere im Ueberflu hatte, und
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quer durch Afrika und Arabien hin. Nur wenige Oasen, d. h. fruchtbare Pltze, bieten umherschweifenden Raub-Horden und den Karavanen, die das frchterliche, vom Winde aufgewhlte oder von Sonnenstralen erhitzte e..d-lose Sandmeer mit ihren Kameelen durchziehen,' grne Pltze und frisches Wasser. Die fruchtbaren Lnder jenseit der Wste lngs dem Flusse Niger, Nigritien oder Sudan genannt, begriffen die Alten unter dem allgemeinen Namen Aethiopren.
An der Nordkste von Afrika lagen insbesondere folgende einzelne Lnder:
1) Numidlen, nur von nomadischen Vlkern bewohnt,
von denen es auch seinen Namen fhrt; denn Numi-dien ist so viel als Nomadenland.
2) Das Gebiet von Karthago. Im Norden grenzte
es an das Mittelmeer, im Osten an die griechische Ko-lonie Cyrenarka, im Sden an den See Tritnis, im Westen an Numidien, doch hier ohne bestimmte Grenzen. In dem nrdlichen Theile lagen die Städte Karthago und Utlca, im sdlichen Adrumetum, Klein-Leptis und Thapsus. Der stliche Theil, das Heu-tige Tripolis, war eine von Nomaden bewohnte Ebene mit einigen Kolonien, wie Gro-Leptis.
3) Die fruchtbare griechische Kolonie Cyrenalka, mit den
Stdten Cyrene und Barka.
4) Marmarlka, mit groen Sandwsten und nur von
Nomadenstmmen bewohnt.
5) Aegypten, ein hchst fruchtbares Land an beiden
Seiten des Nil. Es ist im Norden vom mittellndischen Meere, im Osten von dem steinigen Arabien und dem rothen Meere, im Westen von Libyen und im Sden von Aethiopien begrenzt. Die benachbarten Araber nennen es Mesr, die Hebrer Mizraim, welches beides eine Grenze bedeutet.
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Extrahierte Personennamen: Hebrer_Mizraim
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Niger Nigritien Afrika Karthago Cyrenarka Numidien Klein-Leptis Tripolis Marmarlka Libyen
1
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Saaten sproten empor, aus den Saaten die Halme, an den Halmen die Nehren, in den Nehren die Frucht. Jedes einge-streute Krnchen gab hundertfachen Ersatz zurck. Eine treffliche Erfindung! Der Segen derselben war so groß, da Heid-nische Völker voll Bewunderung und Dankbarkeit glaubten, ihre Götter wren einst selbst vom Himmel zu den Menschen herniedergestiegen, um ihnen den Ackerbau zu lehren. Bei den alten Rmern schmten sich die ersten Feldherren und Staats-Mnner nicht, selbst hinter dem Pfluge zu gehen. Ja sogar seit Jahrtausenden macht sich der Kaiser von China, einem der stlichen Lnder Asiens, eine Ehre daraus, jhrlich einmal vor den Augen des Volkes den Pflug zu führen. Fr so ehrenvoll ist von jeher die Arbeit angesehen, die Gott unseren ersten Eltern anwies.
Indessen gab es Gegenden, wo der Boden nicht so locker, wo er, hart und schwer, unsgliche Arbeit erforderte. Wozu die Hnde zu schwach waren, das vollbrachten Werkzeuge. Man zog mit zugespitztem Holze lange Furchen fr den Samen. Auch konnte man die Erde mit Ochsenhrnern oder mit den breiten Rippen verschiedener Thiers umgraben, wie man dieses bei neuentdeckten Vlkern gesehen hat. Eine geraume Zeit mochte vergehen, ehe man den Pflug erfand. Bei den Aegyptiern wird derselbe sehr frh erwhnt.
Man bemerkte, da bei andauernder Drre die Pflanzen ermatteten, nach einem Regen aber schnell sich wieder erhoben. Man bemerkte ferner, da da, wo ein bergetretener Strom einen Schlamm zurckgelassen hatte, die Fruchtbarkeit grer war. Be.de Entdeckungen wurden benutzt. Der Landmann gab seinen Pflanzungen einen knstlichen Regen und brachte Schlamm ans seinen Acker, wenn kein Flu in der Nhe war, der ihm solchen geben konnte. So lernte er begieen und dngen.
Um die Krner herauszubringen, wre es mhsam gewesen, sie mit den Hnden aufzureiben. Leichter war es, sie mit
I
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4
triebene und fremdartig Beigemischte hiervon ab, so wird uns nach-stehende Schilderung im Ganzen ein ungefhres Bild von dem ltesten Zustande Deutschlands und seiner Bewohner geben knnen.
2. Deutschlands frheste Beschaffenheit.
Um die Zeit der Geburt Christi war unser Vaterland, das jetzt zu den fruchtbarsten und schnsten Lndern Europas gehrt, noch ein sehr rauhes, unwirthbares Land. Ungeheure Wlder zogen sich von einem Ende zum anderen, so da das ganze Land fast wie ein einziger Wald^erschien. Noch sind der Schwarz-wald, der Spessart, das Harzgebirge, der thringer und Bhmer Wald Ueberbleibsel desselben. Die Sonne vermochte nicht mit ihren erwrmenden Strahlen das Dickicht der Wlder zu durch-dringen und den feuchten Boden abzutrocknen. Wild schweiften noch die Flsse der ihre Ufer hinaus und bildeten Smpfe und Morste, lieber diesen Urwldern mit ihren riefigen Bumen und reienden Strmen, mit ihren heimlichen Schluchten und stillen Wieseuthleru war die Luft meist feucht und nebelig und gestattete nur selten den Anblick des klaren blauen Himmels. Daher war auch der heimathliche Boden weit feuchter, klter und unfruchtbarer, als jetzt, wo die Wlder gelichtet find, und so der Boden frei und offen unter der erwrmenden und alles belebenden Sonne liegt. Edele Frchte konnten deshalb damals nicht gedeihen. Man fand nur wilde Baumfrchte, Nettige von ungewhnlicher Gre und wilden Spargel. Von dem schlecht bebauten Boden wurden nur Gerste und Hafer, wenig Weizen gewonnen. Aus diesem Getreide wuten sich die Deutschen ein kstliches Getrnk zu bereiten. Es war der Meth wahrscheinlich eine Art Bier mit Honig untermischt. Wein kannte man noch nicht. Dieser wurde erst von den Rmern am Rhein ein-heimisch gemacht. Grasreich und schn waren die Weiden, und daher das Rindvieh, so wie die Pferde, wenngleich klein und unansehnlich, doch stark und ausdauernd. Gold und Silber fand sich nicht; auch schienen die Rmer gar nicht zu ahnen,
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Europas Rhein
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über zu holen. Sein Rath fand Eingang. Seit der Zeit
kam der schreckliche Negersklavenhandel auf, dessen Gräuel Las
Casas bei seinem menschenfreundlichen Nathe nicht geahnet
hatte. Länger als dreihundert Jahre hat dieser zur Schande
der Menschheit fortbestanden.
Die Spanier und Portugiesen waren anfangs die ein-
zigen Beherrscher von Amerika, und unermeßliche Schätze flössen
ihnen jährlich aus diesem neuen Erdtheile zu. Dennoch war
ihnen der Besitz desselben von keinem sonderlichen Segen, wie
der Erfolg dieses bewährt hat. Jene Schätze beförderten nur
die Trägheit und Ueppigkeit und entzogen tausend und tausend
arbeitsame Hände dem Anbaue und der Pflege des Mutter-
landes. Die von Gott so gesegnete Halbinsel wurde durch
die häufigen Auswanderungen entvölkert und verlor immer
mehr von ihrer alten Herrlichkeit. Auch blieben sie nicht lange
in dem alleinigen Besitze von Amerika. Bald legten auch die
übrigen seefahrenden Nationen, besonders die Engländer, Ko-
lonien in demselben an. Jede neue Reise nach diesem uner-
schöpflich scheinenden Erdtheile brachte neue Ausbeute. Neue
Thiere, neue Pflanzen zur Färberei, zum Genüsse, zur Gene-
sung, neue nahrhafte Gewächse, insbesondere die Kartoffeln,
— Alles kam aus Amerika herüber und wurde bald den
Europäern zum bleibenden Bedürfnisse. Auch die Natur- und
Länderkunde wurde beträchtlich erweitert. Neben den guten
Folgen entwickelten sich aber auch manche böse, die bei einem
gesteigerten Lebensgenüsse unausbleiblich sind.
3. Deutschland unter Maximilian i. (1493—1519).
In jener so vielfach aufgeregten und sich völlig umstal-
tenden Zeit, von 1493 bis 1519, regierte in Deutschland
Maximilian I., der Sohn Fricdrich's Iv. Dieser war
einer der herrlichsten Regenten Deutschlands; in allen seinen
Handlungen bewies er sich thätig, rasch und unternehmend.
' An ritterlichen Tugenden übertraf ihn Keiner. Auf einem
l
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_i Maximilian Maximilian_I. Maximilian_I.
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Amerika Deutschland Deutschland Deutschlands
4
der Menschen bestimmt. Streifen wir aber das Uebertriebene
und fremdartig Beigemischte hievon ab, so wird uns nachstehende
Schilderung im Ganzen ein ungefähres Bild von dem ältesten
Zustande Deutschlands und seiner Bewohner geben können.
2. Deutschlands früheste Beschaffenheit.
Um die Zeit der Geburt Christi war unser Vaterland, das
jetzt zu den fruchtbarsten und schönsten Ländern Europas gehört,
noch ein sehr rauhes und unwirthbares Land. Ungeheure Wälder
zogen sich von einem Ende zum anderen, so daß das ganze Land
fast wie ein einziger Wald erschien. Noch sind der Schwarz-
wald, der Spessart, das Harzgebirge, der thüringer und böhmer
Wald Ueberbleibsel desselben. Die Sonne vermochte nicht mit
ihren erwärmenden Stralen das Dickicht der Wälder zu durch-
dringen und den feuchten Boden abzutrocknen. Wild schweiften
noch die Flüsse über ihre Ufer hinaus und bildeten Sümpfe und
Moräste. Ueber diesen Urwäldern mit ihren riesigen Bäumen
und reißenden Strömen, mit ihren heimlichen Schluchten und
stillen Wicsenthälern war die Luft meist feucht und nebelig und
gestattete nur selten den Anblick des klaren blauen Himmels.
Daher war auch der heimathliche Boden weit feuchter, kälter und
unfruchtbarer, als jetzt, wo die Wälder gelichtet sind, und so
der Boden frei und offen unter der erwärmenden und alles
belebenden Sonne liegt. Edele Früchte konnten deshalb damals
nicht gedeihen. Man fand nur wilde Baumfrüchte, Rettige von
ungewöhnlicher Größe und wilden Spargel. Von dem schlecht
bebauten Boden wurde nur Gerste und Hafer, wenig Weizen
gewonnen. Aus diesem Getreide wußten sich die Deutschen ein
berauschendes Getränk, den Meth, zu bereiten. Wein kannte
man noch nicht. Dieser wurde erst von den Römern am Rhein
einheimisch gemacht. Grasreich und schön aber waren die Weiden,
und daher das Rindvieh, so wie die Pferde, wenngleich klein und
unansehnlich, doch stark und ausdauernd. Gold und Silber fand
sich nicht; auch schienen die Römer gar nicht zu ahnen, daß das
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Europas Rhein
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glaubten, ihre Götter wären einst selbst vom Himmel zu den
Menschen hernieder gestiegen, um ihnen den Ackerbau zu lehren.
Bei den alten Römern schämten sich die ersten Feldherren und
Staatsmänner nicht, selbst hinter dem Pfluge zu gehen. Ja
sogar seit Jahrtausenden macht sich der Kaiser von China, einem
der östlichsten Länder Asiens, eine Ehre daraus, jährlich einmal
vor den Augen des Volkes den Pflug zu fuhren. Für so ehren-
voll ist von jeher die Arbeit angesehen, die Gott unseren ersten
Eltern anwics.
Jndeß gab es Gegenden, wo der Boden nicht so locker, wo
er, hart und schwer, unsägliche Arbeit erforderte. Wozu die
Hände zu schwach waren, das vollbrachten Werkzeuge. Man zog
mit zugespitztem Holze lange Furchen für den Samen. Auch
konnte man die Erde mit Ochsenhörnern oder mit den breiten
Rippen verschiedener Thiere umgraben, wie man dieses bei neu-
entdeckten Völkern gesehen hat. Eine geraume Zeit mogte ver-
gehen, ehe man den Pflug erfand. Bei den Ägyptiern wird der-
selbe sehr früh erwähnt.
Man bemerkte, daß bei anhaltender Dürre die Pflanzen er-
matteten, nach einem Regen aber schnell sich wieder erholten.
Man bemerkte ferner, daß da, wo ein übertretender Strom einen
Schlamm zurückgelassen hatte, die Fruchtbarkeit größer war. Beide
Entdeckungen wurden benutzt. Der Landmann gab seinen Pflan-
zungen einen künstlichen Regen und brachte Schlamm auf seinen
Acker, wenn kein Fluß in der Rähe war, der ihm solchen geben
konnte. So lernte er begießen und düngen.
Um die Körner heraus zu bringen, wäre es mühsam gewe-
sen, sie mit Händen auszureiben. Leichter war es, sie mit Baum-
zweigcn auszuschlagen, oder durch Thiere ausstampsen zu lassen.
Letzteres war vorzüglich bei den Israeliten Sitte. Deshalb verbot
Moses, dem Ochsen beim Dreschen das Maul zu verbinden.
Sehr früh lernte man das Korn zwischen zwei Steinen zu Mehl
zerreiben. Der untere Stein, -auf welchen das Korn geschüttet
2*
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